Themen, die vielen Unternehmen eine Menge Zeit und Energie kosten und die bei den Mitarbeitenden oft Frustration hervorrufen. Der Prozess der Erstellung ist extrem zeitintensiv und aufreibend, vor allem dann, wenn Kolleg*innen an Schnittstellen nicht mitspielen.

Meist wird noch ein Zwischentanz eingelegt, indem Mitarbeitende nach der Prüfung wieder zurückgeschickt werden mit der Bitte um Anpassung, weil nach dem Gesamtüberblick festgestellt wird: Da muss doch noch an der ein oder anderen Stelle nachjustiert werden. Es erfolgt die zweite Runde mit der Bitte um Anpassung, die widerwillig gemacht wird. Am Ende des langwierigen Prozesses, nachdem alle beim Vorstand oder Board vorgetanzt sind, steht zwar ein Zahlengerüst, aber wie belastbar ist dieses Gerüst wirklich? Und auch wenn alle offiziell „Ja“ dazu gesagt haben, haben sie dieses „Ja“ mit innerer Überzeugung abgegeben? Nein!

Das vermeintliche Gefühl von Kontrolle

Kurze Zeit später fängt das Ding erfahrungsgemäß bei den meisten Unternehmen an zu bröckeln und wird torpediert, unterwandert oder einfach missachtet. Und am Jahresende findet man reichlich analytische und nachvollziehbare Gründe, warum das Budget über- oder unterschritten worden ist. Trotzdem wird jedes Jahr aufs Neue dieser bis zur Perfektion betriebene Prozess durchgeführt, der bei den meisten letztlich nur noch Kopfschütteln und Schulterzucken auslöst. Hauptsache man hat eine gute Show geliefert. Und alles in allem geht es doch nur um das gute Gefühl und den Glauben, jetzt alles unter Kontrolle zu haben. Mal ganz ehrlich: Ist dieser Prozess noch zeitgemäß? Ist er wirklich nutzenstiftend für die Unternehmung? Braucht gute Führung und Steuerung eines Unternehmens noch dieses Businesstheater oder geht es auch anders?

Zeitgemäße Steuerung und Führung

Die letzten Monate haben doch deutlich gezeigt wie schnell Zahlenwerke zum Einsturz gebracht werden können. Selbst die akribischsten Ausarbeitungen konnten nicht adäquat auf komplexe Probleme reagieren. Also was tun wir mit dem ganzen Vergangenheitswissen, wenn es auf heikle Situationen nicht anzuwenden ist? Die meisten versuchen trotzdem mit dem vorhandenen Wissen das Problem zu erschlagen. Dabei wird es nicht nur Zeit digital zu werden und Remote zu arbeiten, sondern auch die Relikte aus Steuerung und Führung zu hinterfragen.

Wie effektiv sind Ihre Prozesse? Finden Sie es heraus!

Zwei Fragen:

Auf einer Skala von 1 – 10 (eins = wenig bis gar nicht aufwendig, 10 = super zeit- und arbeitsintensiv): Wie zeit- und arbeitsintensiv ist der jährliche Prozess der Budgetgespräche und Pläne?

Wenn Sie stattdessen 50 % dieser Zeit in Projekte investieren würden, die Sie für wichtiger halten, wie viel produktiver wären Sie in demselben Zeitraum?

Lassen Sie die Antworten auf sich wirken und gehen Sie anschließend in den Dialog mit Ihren Kolleg*innen im Managementboard.

Foto: Markus Spiske – unsplash.com

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