Von einem Tag auf den anderen Witwe und alleinerziehende Mutter – wie geht eine Macherin damit um? Vielleicht muss man Geschäftsführerin von Facebook sein, um die Trauer und Verzweiflung so öffentlich zu machen wie Sheryl Sandberg. Die Botschaft hinter ihrem „Plan B“ geht uns allerdings alle an: Resilienz ist wie ein Muskel, wir können sie trainieren.

„Du kannst dich in den Abgrund fallen lassen, die Leere, die dein Herz füllt und deine Lungen, die dein Denken verengt und dir den Atem abschnürt. Oder du kannst versuchen, einen Sinn darin zu finden.“ Sheryl Sandberg in ihrem Facebook-Post nach dem plötzlichen Herztod ihres Mannes

Was ist, wenn deine Kandidatur gründlich daneben geht, der Stern deiner Unternehmensgründung verblasst und du zwischendurch noch wegen Übermüdung in Ohnmacht fällst? Arianne Huffington ist wieder aufgestanden. Aber nicht um weiterzumachen wie bisher, sondern um ihr Leben komplett umzustellen und ein Wellness-Portal mit dem programmatischen Namen „Thrive“ zu gründen.

„Die wichtigste Führungsqualität ist, den Eisberg zu sehen, bevor er mit der »Titanic« zusammenstößt.“ Arianne Huffington in ihrem TED-Talk 2011

Das sind nur zwei von vielen prominenten Beispielen für den erfolgreichen Umgang mit schweren Schicksalsschlägen. Bisweilen kann es aber auch die berühmte Erbse unter den zehn Matratzen sein, die uns Stress bereitet und aus der Bahn wirft. Was hilft dagegen?

Resilienz ist als Codewort in aller Munde, wird aber aus meiner Sicht auch missverstanden. Es geht gerade nicht darum, sich einen Schutzpanzer zuzulegen, um gegen die großen und kleinen Brüche des Lebens gewappnet zu sein. Oder das eigene Ich in den Vordergrund zu stellen und sich gegen Forderungen von anderen abzugrenzen.

Es geht darum, eine eigene innere Stabilität aufzubauen, indem ich um meine Stärken und Schwächen weiß – und aus scheinbaren Schwächen eine Stärke mache.

Wie das geht? Zunächst brauche ich ein positives Selbstbild, das auf

  • konstruktiver innerer Kommunikation aufbaut, offen ist für das
  • Feedback der anderen, das ich wahrnehme und analysiere, ohne die
  • Glaubenssätze und Werte, die mich stärken, gleich aufzugeben. Vielmehr nutze ich
  • emotionale Intelligenz und mein Freundesnetzwerk, für
  • realistische Ziele und eigene Ideen, von denen ich begeistert bin!

Für ein gesundes Immunsystem der Seele brauchen wir weder Reichtum noch Prominenz. Ich selbst habe beispielsweise Karriere gemacht und gut verdient, dann kamen ein Unfall, geerbte Schulden, Selbstzweifel – und das alles auf einmal. Wie ich mich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen habe? Indem ich mir nichts vorgemacht habe, auf das verzichtete, was ich nicht wirklich brauchte (die geräumige Vierzimmerwohnung in Hamburg Harvestehude beispielsweise oder den flotten BMW) und mich auf meine Stärken konzentrierte. Das hat bis zu Anfang dieses Jahres gut funktioniert. Dann kam Corona…

Gern halte ich Sie darüber auf dem Laufenden, wie ich mich gerade mit 55 Jahren ein zweites Mal neu erfinde. Schauen Sie doch mal wieder vorbei!

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